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SAB Rückforderungen von Corona Beihilfen - Anwalt beantwortet Fragen

Worum geht es ?

In den Zeiten der Corona Erzählung wurden Gewerbetreibenden, Freiberufler und mittelständischen Unternehmen Subventionen in Form von Zinszuschüssen und Zuschüssen gewährt.   Immer wieder sind auch wir überrascht über die Schicksale der Unternehmen und Ihrer Inhaber. Bspw. eine GmbH die Darlehen empfangen hat, in diesen Zeiten und im Pflegebereich tätig war, aber für ihre Leistungen an Pflegebedürftige zeitweise von den Krankenkassen keine Zahlungen mehr oder verspätet erhalten, und so in Liquiditätsschwierigkeiten, die auch die Subventionen nicht auffangen konnten. Zwischenzeitlich musste die GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer, Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen. Die SAB fordert die Zinssubventionen und Zuschüsse zurück. KEIN EINZELFALL!

 

Welche Subventionen wurden gewährt ? ein Überblick

Die Corona-Pandemie hat seit ihrem Ausbruch im Jahr 2019 weltweit beispiellose gesundheitliche, soziale und wirtschaftliche Herausforderungen mit sich gebracht. Regierungen auf der ganzen Welt mussten schnell und entschlossen handeln, um die negativen Auswirkungen auf Bevölkerung und Wirtschaft abzumildern. Ein zentrales Instrument dabei waren finanzielle Zuschüsse, die dazu dienten, Unternehmen, Arbeitnehmer und sozial Schwache zu unterstützen. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die verschiedenen Arten von Zuschüssen, ihre Auswirkungen und die Herausforderungen bei ihrer Umsetzung im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.

Während der Pandemie wurden verschiedene Zuschussprogramme eingeführt, die sich je nach Land und Region unterschieden. In Sachsen wurden Fördermittel durch die Sächsische Aufbaubank gewährt. Im Folgenden sind einige der gängigsten Formen von Zuschüssen aufgeführt:

1.1. Soforthilfen für Unternehmen

Viele Regierungen stellten sofortige finanzielle Hilfen bereit, um kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor der Insolvenz zu bewahren. Diese Soforthilfen waren oft unbürokratisch und schnell verfügbar und dienten dazu, laufende Kosten wie Mieten, Gehälter und Betriebsausgaben zu decken.

1.2. Kurzarbeitergeld und Lohnzuschüsse

Um Massenarbeitslosigkeit zu verhindern, wurden Programme wie das Kurzarbeitergeld ausgeweitet oder neu eingeführt. Arbeitgeber konnten dadurch die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter reduzieren, während ein Teil des entgangenen Lohns durch staatliche Zuschüsse kompensiert wurde.

1.3. Zuschüsse für Selbstständige und Freiberufler

Selbstständige und Freiberufler waren besonders von den wirtschaftlichen Auswirkungen betroffen. Spezielle Zuschussprogramme wurden eingerichtet, um Einkommensverluste auszugleichen und die Existenz dieser Berufsgruppen zu sichern.

1.4. Unterstützung für Familien und sozial Schwache

Zusätzliche finanzielle Unterstützungen wurden für Familien mit geringem Einkommen, Alleinerziehende und sozial Benachteiligte bereitgestellt. Dazu gehörten Einmalzahlungen, erhöhte Kindergeldzahlungen und erweiterte Sozialleistungen.

1.5. Branchenbezogene Hilfen

Bestimmte Sektoren wie Tourismus, Gastronomie, Kultur und Luftfahrt wurden durch spezifische Zuschüsse und Förderprogramme unterstützt, da sie besonders stark von den Einschränkungen betroffen waren.

 

Welche Nachteile hat die Förderung im Gießkannenprinzip ?

Hohe Staatsverschuldung

Die umfangreichen Finanzhilfen führten in vielen Ländern zu einem starken Anstieg der Staatsverschuldung, was langfristige finanzielle Belastungen mit sich bringt und zukünftige Haushaltsplanungen beeinflusst. Es wurde mit den Steuereinnahmen regelrecht verschwenderisch umgegangen.

Unzureichende Unterstützung und bürokratische Hürden

In einigen Fällen wurden die Zuschüsse als unzureichend oder zu spät kommend kritisiert. Zudem stellten bürokratische Verfahren und komplizierte Antragsprozesse für viele Antragsteller erhebliche Hürden dar.

Missbrauch und Betrugsfälle

Es gab Fälle von Missbrauch und Betrug im Zusammenhang mit den Zuschussprogrammen, was zu finanziellen Verlusten und einem Vertrauensverlust in die staatlichen Institutionen führte.

Ungleichheit zwischen Branchen

Nicht alle Branchen profitierten gleichermaßen von den Hilfsprogrammen, was zu Ungleichheiten und Diskussionen über die Verteilungsgerechtigkeit führte.

Ausblick und Lehren für die Zukunft

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig schnelle und effektive staatliche Interventionen in Krisenzeiten sind. Für die Zukunft lassen sich folgende Lehren ziehen:

 

Rückforderungen der Beihilfen ?

Die rechtliche Grundlage für die Rückforderung von Zuschüssen liegt in der Regel in den jeweiligen Förderrichtlinien, die den spezifischen Zuschussprogrammen zugrunde liegen. Diese Richtlinien enthalten häufig Klauseln, die die Rückforderung vorsehen, wenn die Voraussetzungen für die Gewährung der Zuschüsse nicht (mehr) erfüllt sind. Zudem können allgemeine Rechtsgrundsätze des Verwaltungsrechts, wie der Grundsatz der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung, herangezogen werden. Wesentliche rechtliche Grundlagen sind:

Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG): Nach den Regelungen des VwVfG können rechtswidrig gewährte Subventionen zurückgefordert werden. Dies betrifft insbesondere Fälle, in denen die Zuschüsse auf falschen Angaben beruhen oder die bewilligten Mittel nicht zweckgemäß verwendet wurden.
Subventionsgesetz (SubvG): Das SubvG enthält Regelungen zur Subventionsbetrug und die Rückforderung von Subventionen, wenn beispielsweise unrichtige oder unvollständige Angaben gemacht wurden.
Fördermittelbescheid: Der Bescheid, durch den die Zuschüsse bewilligt wurden, kann spezielle Rückforderungsbedingungen enthalten, die eine rechtliche Grundlage für die Rückforderung darstellen.
 

 

Was ist zu tun?

Wenn Sie mit einer Rückforderung von Corona-Zuschüssen konfrontiert sind, gibt es verschiedene rechtliche Schritte und Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um sich dagegen zu wehren. Hier ist ein strukturierter Überblick darüber, wie Sie vorgehen können:

1. Prüfung des Rückforderungsbescheids
Der erste Schritt besteht darin, den Rückforderungsbescheid genau zu überprüfen:

Formale Prüfung: Überprüfen Sie, ob der Bescheid alle erforderlichen Formalitäten erfüllt, wie zum Beispiel eine ausreichende Begründung, die Nennung der rechtlichen Grundlagen und die korrekte Berechnung des zurückgeforderten Betrags.
Inhaltliche Prüfung: Stellen Sie sicher, dass die Rückforderung auf rechtlich haltbaren und nachweisbaren Tatsachen beruht. Überprüfen Sie, ob die Behörde korrekt gehandelt hat und ob alle Angaben, die zur Bewilligung des Zuschusses führten, richtig und vollständig waren.

Sie müssen vor Rückforderung angehört werden.
2. Widerspruch einlegen
Wenn Sie der Ansicht sind, dass die Rückforderung ungerechtfertigt ist, können Sie Widerspruch gegen den Bescheid einlegen:

Fristen beachten: In der Regel haben Sie einen Monat Zeit, um Widerspruch gegen den Bescheid einzulegen. Diese Frist beginnt mit der Zustellung des Bescheids.
Begründung des Widerspruchs: In Ihrem Widerspruch sollten Sie detailliert darlegen, warum die Rückforderung aus Ihrer Sicht unberechtigt ist. Hierbei können Sie auf inhaltliche Fehler, unzutreffende Annahmen oder besondere Umstände hinweisen.
Vorläufiger Rechtsschutz: Falls die Rückforderung sofort fällig ist und die Zahlung Ihre wirtschaftliche Existenz bedroht, können Sie einen Antrag auf vorläufigen Rechtsschutz stellen, um die Vollstreckung bis zur endgültigen Klärung auszusetzen.
3. Rechtliche Beratung in Anspruch nehmen
Da Rückforderungsbescheide oft komplex sind und erhebliche finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen können, ist es ratsam, einen Anwalt für Verwaltungsrecht oder Subventionsrecht hinzuzuziehen:

Prüfung durch einen Anwalt: Ein spezialisierter Anwalt kann den Bescheid rechtlich überprüfen, Ihre Erfolgsaussichten einschätzen und Sie bei der Formulierung des Widerspruchs unterstützen.
Verhandlungsführung: Ihr Anwalt kann in Ihrem Namen mit der Behörde verhandeln, um eine gütliche Einigung zu erzielen, beispielsweise durch eine Reduzierung des Rückforderungsbetrags oder eine Ratenzahlung.
4. Vertrauensschutz geltend machen
In bestimmten Fällen kann ein Anspruch auf Vertrauensschutz bestehen:

Unverschuldetes Vertrauen: Wenn Sie auf die Rechtmäßigkeit des Bewilligungsbescheids vertraut und die Zuschüsse entsprechend verwendet haben, kann unter Umständen ein Vertrauensschutz geltend gemacht werden, der eine Rückforderung ausschließt oder mindert.
Behördliches Fehlverhalten: Wenn die Bewilligung des Zuschusses durch einen Fehler der Behörde erfolgte, ohne dass Sie diesen hätten erkennen können, kann dies ebenfalls ein Argument für Vertrauensschutz sein.
5. Gerichtliche Klage
Wenn der Widerspruch abgelehnt wird, haben Sie die Möglichkeit, Klage vor dem Verwaltungsgericht zu erheben:

Klage einreichen: Die Klage muss innerhalb eines Monats nach Zustellung des Widerspruchsbescheids eingereicht werden.
Gerichtliches Verfahren: Im gerichtlichen Verfahren wird der Fall umfassend geprüft, und Sie können Ihre Argumente und Beweise vortragen. Das Gericht entscheidet dann, ob die Rückforderung rechtmäßig ist oder nicht.
6. Verhandlung über Rückzahlung und Stundung
Wenn die Rückforderung letztlich rechtmäßig ist, können Sie dennoch versuchen, die Bedingungen der Rückzahlung zu verhandeln:

Ratenzahlung: Sie können bei der Behörde eine Zahlung in Raten beantragen, um die finanzielle Belastung zu strecken.
Stundung: In manchen Fällen kann auch eine Stundung der Rückzahlung vereinbart werden, insbesondere wenn die sofortige Rückzahlung zu einer existenziellen Bedrohung führen würde.
7. Dokumentation und Nachweise
Sammeln Sie alle relevanten Dokumente und Nachweise, die Ihre Position unterstützen:

Antragsunterlagen: Bewahren Sie Kopien aller Antragsunterlagen und Korrespondenzen mit der Behörde auf.
Verwendungsnachweise: Führen Sie detaillierte Aufzeichnungen über die Verwendung der Zuschüsse, um im Streitfall nachweisen zu können, dass die Mittel zweckgemäß eingesetzt wurden.
Fazit
Die Abwehr einer Rückforderung von Corona-Zuschüssen erfordert ein sorgfältiges und gut durchdachtes Vorgehen. Durch die Prüfung des Bescheids, die rechtzeitige Einlegung eines Widerspruchs und gegebenenfalls die Inanspruchnahme rechtlicher Beratung können Sie Ihre Chancen erhöhen, die Rückforderung abzuwenden oder zumindest abzumildern. Sollte die Rückforderung berechtigt sein, bieten Verhandlungen über die Rückzahlungsmodalitäten Möglichkeiten, die finanzielle Belastung zu verringern.

 

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